Operative Rezidivchirurgie
Gammasondengesteuerte Lymphknotenentfernung
Prostatakrebs-Metastasen in umliegenden Lymphknoten sind häufig so klein, dass sie mit herkömmlichen Bildgebungsmethoden wie der MRT oder CT nicht sicher identifiziert werden können. Mit neuen Methoden gelingt es besser als bisher, selbst sehr kleine Metastasen und von Prostatakrebszellen befallene Lymphknoten zu identifizieren – und dann auch erfolgreich zu behandeln. Voraussetzung hierfür ist ein ansonsten für den Menschen unschädliches „Kontrastmittel“, das sich im Tumorgewebe anreichert und Metastasen radioaktiv markiert.
Ein „Kontrastmittel“ macht die Tumorzellen sichtbar
Bei der sogenannten PSMA-PET Untersuchung macht man sich hierfür das Protein PSMA (Prostataspezifische Membranantigen) zunutze, das im gesunden menschlichen Organismus nur sehr selten vorkommt, an der Oberfläche von Prostatakrebszellen jedoch gehäuft auftritt. Als „Kontrastmittel“ wird ein Radioligand verwendet, der sich an das PSMA anheftet und damit die Prostatakrebszelle radioaktiv markiert. In der Positronen-Emissions-Tomographie können nun die Strahlung aussendenden Metastasen sichtbar gemacht werden. Der Arzt kann auf diese Weise die genaue Lage und Größe des bösartigen Gewebes bestimmen und die Operationsplanung dadurch optimieren.
Die PSMA-radioguided Surgery
Allerdings ist es nicht unbedingt einfach, tumorbefallene Lymphknoten während der Operation aufzuspüren. Hierfür konnten Wissenschaftler PSMA-Radioliganden entwickeln, die sich intraoperativ nutzen lassen. Bei der PSMA-radioguided Surgery kann nun die Strahlung im Gewebe mittels einer Gammasonde ähnlich wie ein Geigerzähler gemessen werden. Die Gammasonde gibt entsprechende Signale ab, je näher sie dem befallenen Gewebe kommt. Für den Chirurgen ist dies eine große Hilfe: Auf diese Weise können wir gezielt die tumorbefallenen Lymphknoten identifizieren und sicherstellen, dass wir diese auch entfernt haben.