Nebenwirkungen und Risiken
Viele Betroffene scheuen sich vor diesem Eingriff aus Angst, Kontinenz und/oder Potenz zu verlieren. Diese Folgen treten ein, wenn die Gefäß-Nerven-Stränge, die sehr nah an der Prostata anliegen, während der Operation geschädigt oder mit entfernt werden beziehungsweise wenn der Schließmuskel für die Urinkontrolle nicht vollständig geschont werden kann.
Ausschließlich den Tumor aus der Prostata zu entfernen und diese dabei zu erhalten ist nur selten eine Option. Mehr als 80 % aller Prostatatumoren sind multifokal, das bedeutet, dass viele kleine Tumorherde in der Prostata vorhanden sind. Diese sind während der Operation mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. Um festzustellen, ob der Tumor die Kapsel überschritten hat, führen wir noch während der Operation den sogenannten Schnellschnitt durch (NeuroSAFE-Technik). Dieser gibt uns Auskunft darüber, ob die an die Prostata anliegenden Nerven geschont werden können oder ggf. auch entfernt werden müssen.
Die potenzerhaltene Entnahme der Prostata und die vollständige Schonung des Schließmuskels sind besondere Schwerpunkte der Martini-Klinik.
Dabei wird die sehr feine Schicht, welche die Gefäß- und Nervenstrukturen für die Kontinenz- und Erektionsfähigkeit enthält, vorsichtig von der Prostata abgelöst und verbleibt somit als intakte Struktur im Körper. Auch der Schließmuskel wird in seiner vollen Länge erhalten. So bleiben Kontinenz und Potenz in den meisten Fällen auf dem Niveau von vor dem Eingriff.