Eine Klinik des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Eine Klinik des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Patient spricht mit Arzt

Therapie­entscheidung bei früh entdecktem Prostata­krebs

Von einem niedrigen Risiko sprechen wir bei einer Tumorkategorie cT1-2a, einem Gleason-Score 6 und PSA-Wert unter 10 ng/ml.

Bei der Bewertung eines mutmaßlich lokalisierten (auf den Ursprungsort begrenzten) Tumors darf man in puncto Therapieentscheidung nicht allein die Aggressivität des Tumors beachten. Bei einem so langsam wachsenden Tumor wie dem Prostatakrebs, der noch dazu in einem sehr frühen Stadium entdeckt wurde, ist die weitere geschätzte Lebenserwartung des Patienten ein ebenso wichtiges Kriterium.

Radikale Prostatektomie und Strahlentherapie

Eine lokale Behandlung wie die Radikale Prostatektomie (Entfernung der Prostata) oder Bestrahlung könnte die geeignete Therapie sein, wenn die geschätzte weitere Lebenserwartung bei Männern mit sehr früh entdeckten Tumoren mehr als 15 Jahre beträgt. Beide Therapien sind bei allen Risikogruppen eine geeignete Primärtherapie.

Radikale Prostatektomie
Strahlentherapie

Martini-Klinik

Durch dieses Thema begleitet Sie

Prof. Dr. Lars Budäus
Mitglied der Faculty

Aktive Überwachung

Im Umkehrschluss ist eine Aktive Überwachung dann sinnvoll, wenn die geschätzte Lebenserwartung weniger als 15 bzw. 10 Jahre beträgt. Warum? Weil in diesem Zeitraum mit hoher Wahrscheinlichkeit keine durch den Prostatakrebs verursachten medizinischen Probleme zu erwarten sind. Dieser grobe Richtwert bedarf aber unbedingt einer ärztlichen Einschätzung im Hinblick auf die individuelle Gesundheit des Patienten.

Aktive Überwachung

Fokale Therapie

Bei den meisten Patienten mit einem Prostatakarzinom muss die gesamte Prostata behandelt werden, man spricht dann von einem multifokalen Tumor. Ist jedoch der Tumor unifokal auf einen Herd oder auf ein Areal, z.B. einen Prostataseitenlappen begrenzt, so kann er auch gezielt entfernt werden ohne, dass die gesamte Prostata entnommen werden muss. 

Fokale Therapie

LDR-Brachy-Therapie

Die Brachytherapie ist eine Strahlentherapie von innen. Es gibt eine HDR und eine LDR (Low-Dose-Rate)-Brachytherapie. Sie eignet sich vor allem zur Bekämpfung früh entdeckter, weniger aggressiver Tumore. Die Strahlenquellen, sogenannte Seeds, werden in die Prostata eingepflanzt und geben eine Strahlung an das umliegende Gewebe ab. 

Brachytherapie

Fazit und ein paar Zahlen dazu ...

Für Patienten, die jünger als 70 Jahre sind, ist häufiger eine Operation angeraten. De facto sind knapp 80 % der Patienten, die in der Martini-Klinik operiert werden, jünger als 69 Jahre, etwa 20 % zwischen 70 und 75 Jahre. Weil Prostatatumore in der Regel multifokal sind, kommt nur für weniger als 20 % der Patienten eine fokale Therapie in Betracht.

Martini-Klinik

Einschätzung Niedrig-Risiko

Aktive Überwachung, Bestrahlung, Brachy- und fokale Therapie erklärt von Prof. Georg Salomon

11.50 Minuten


Therapieentscheidung bei einem Prostatakrebs mit mittlerem Risiko
Therapieentscheidung bei einem Hoch-Risiko-Prostatakrebs

Welche Therapieoptionen habe ich bei einem Niedrig-Risiko-Prostatakrebs?

Von einem niedrigen Risiko sprechen wir bei einer Tumorkategorie cT1-2a, einem Gleason-Score 6 und PSA-Wert unter 10 ng/ml.

Die operative vollständige Entfernung der Prostata (Prostatektomie), eine Entfernung nur des Tumorherdes (Fokale Therapie), eine Strahlentherapie von außen oder die Strahlentherapie von innen mit einer Low Dosis Rate (LDR-Brachytherapie) und die Aktive Überwachung, das Abwarten und Beobachten sind Ihre Therapieoptionen.