Nach Einführen der Rektalsonde werden die Ultraschallbilder mit den zuvor eingelesenen MRT-Bildern zusammengeführt. Auf dieser Grundlage werden die Behandlungsareale dreidimensional geplant. Die Umsetzung erfolgt mithilfe des HIFU-Geräts computerassistiert. Die HIFU-Wellen werden, wie Sonnenstrahlen durch ein Brennglas, auf einen Punkt fokussiert und erzeugen Temperaturen von 85 bis 90°C, die das Tumorgewebe millimetergenau zerstören. Ein externer Bewegungsdetektor, die automatische Überwachung des Abstandes zur Rektumwand und eine permanente Kühlung der Rektumwand, gewährleisten eine präzise Behandlung, die bei geringsten Abweichungen vom System unterbrochen würde.
![Fokal-Therapie Team steht vor dem Gerät](/fileadmin/_processed_/0/0/csm_fokale-therapie-salomon-nagaraj-1_b0d288266b.jpg)
Fokale Therapie - die punktuelle Behandlung des Prostatakarzinoms
Bei den meisten Patienten mit einem lokalisierten Prostatakarzinom muss die gesamte Prostata behandelt werden, entweder durch vollständige Entfernung des Tumors oder durch Bestrahlung. Das ist notwendig, weil in über 80 % der Fälle viele Tumorherde über die gesamte Prostata verteilt sind. Man spricht dann von einem multifokalen Tumor.
Wenn nicht die gesamte Prostata befallen ist
Mit neuen, verbesserten Diagnostikverfahren können die wenigen fokalen Tumore früher erkannt und gezielter behandelt werden. So werden heutzutage schon Tumore erkannt, die nur auf einen Herd begrenzt (unifokal) sind, oder nur auf ein Areal, z.B. einen Prostataseitenlappen. Solche sehr früh entdeckten Tumore, können auch mittels einer so genannten fokalen Therapie behandelt werden.
Allerdings ist die fokale Therapie nur für einige Patienten geeignet. Der allgemeine Gesundheitszustand spielt eine wichtige Rolle und viele Kriterien müssen sorgfältig abgewogen werden. Neben der Begrenzung des Prostatatumors auf nur einen oder sehr wenige Herde innerhalb der Prostata, darf der Gleason-Score (er bewertet Ausmaß und Grad der Gewebeveränderung) nicht höher als 3+4 sein. Auch der PSA-Wert ist ein Kriterium. Nur bei einem Wert unter 15 ng/ml kommt eine fokale Therapie in Frage. Sie kann auch eine Möglichkeit sein, wenn Sie eine Operation nicht wünschen oder für diese aus gesundheitlichen Gründen ungeeignet sind.
Was ist eine Fokale Therapie?
Bei der fokalen Therapie wird nicht die gesamte Prostata entfernt. Die Behandlung ist auf einen Tumorherd bzw. den betroffenen Seitenlappen der Prostata beschränkt.
Die fokale oder Teilbehandlung der Prostata ist besonders erfolgversprechend, wenn es sich um einen kleinen Tumorherd mit niedrigem Gleason-Wert handelt. Je kleiner der Tumorherd und je geringer der Eingriff, desto geringer auch die Gefahr, dass durch die Behandlung Schäden an Nervenbündeln, Schließmuskel oder Darmwand entstehen. Daher treten schwerwiegende oder langfristige Nebenwirkungen bei der fokalen Behandlung sehr selten auf. Das größte Risiko liegt darin, dass möglicherweise Krebsherde unentdeckt bleiben könnten und daher nicht behandelt werden. Durch eine regelmäßige Nachsorge können diese wachsenden Tumore entdeckt, und falls nötig, behandelt werden.
Zurzeit bietet die Martini-Klinik die HIFU Methode (Focal One) an. Es gibt jedoch weitere Varianten der fokalen Therapie, wie die Photodynamische Therapie (TOOKAD) oder Irreversible Elektroporation (IRE), die auch Nanoknife Methode (TM) genannt wird.
![Prof. Dr. Georg Salomon und Dr. Yamini Nagaraj](/fileadmin/_processed_/7/b/csm_fokale-therapie-salomon-nagaraj_12c146612d.jpg)
Prof. Dr. Georg Salomon und Dr. Yamini Nagaraj
Wir beraten Sie gern in unserer Spezialsprechstunde zur fokalen Therapie.
HIFU-Methode (Focal One)
Die häufigsten Tumore befinden sich in der peripheren Zone. Hier ist die HIFU-Methode am geeignetsten.
Ca. 10 % der Tumore befinden sich in der anterioren/ventralen Zone, also weiter entfernt vom Enddarm, dann ist die HIFU-Methode nicht geeignet.
Behandlungsablauf der Fokalen Therapie
Die Behandlung erfolgt stationär und wird unter Narkose durchgeführt. Nach dem Eingriff wird für 4 bis 8 Tage ein Katheter gelegt. Der Klinikaufenthalt beträgt 2 Tage.
Wie geht es weiter?
- PSA-Bestimmung einmal im Quartal
- Kontrollbiopsie und MRT nach 6 bis 12 Monaten
- MRT im langfristigen Verlauf
Vorteile der Behandlung
Je kleiner der Tumorherd und je geringer der Eingriff, desto geringer auch die Gefahr, dass durch die Behandlung Schäden an Nervenbündeln, Schließmuskel oder Darmwand entstehen. Häufige, schwerwiegende oder langfristige Nebenwirkungen bei der fokalen Behandlung sind bislang nicht bekannt. Das größte Risiko liegt darin, dass nicht alle Krebsherde erkannt und behandelt werden. Durch eine regelmäßige Nachsorge können diese wachsenden Tumore entdeckt, und falls nötig, behandelt werden.
Bei den meisten Patienten mit einem lokalisierten Prostatakarzinom muss die gesamte Prostata behandelt werden, entweder durch vollständige Entfernung des Tumors oder durch Bestrahlung. Man spricht dann von einem multifokalen Tumor. Bei der fokalen Therapie wird nicht die gesamte Prostata entfernt. Die Behandlung ist auf einen Tumorherd bzw. den betroffenen Seitenlappen der Prostata beschränkt. Die fokale oder Teilbehandlung der Prostata ist besonders erfolgversprechend, wenn es sich um einen kleinen Tumorherd mit niedrigem Gleason-Wert handelt.