Eine Klinik des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Fokal-Therapie Team steht vor dem Gerät

Fokale Therapie - die punktuelle Behandlung des Prostata­karzinoms

Bei den meisten Patienten mit einem lokalisierten Prostatakarzinom muss die gesamte Prostata behandelt werden, entweder durch vollständige Entfernung des Tumors oder durch Bestrahlung. Das ist notwendig, weil in über 80 % der Fälle viele Tumorherde über die gesamte Prostata verteilt sind. Man spricht dann von einem multifokalen Tumor.

Wenn nicht die gesamte Prostata befallen ist

Mit neuen, verbesserten Diagnostikverfahren können die wenigen fokalen Tumore früher erkannt und gezielter behandelt werden. So werden heutzutage schon Tumore erkannt, die nur auf einen Herd begrenzt (unifokal) sind, oder nur auf ein Areal, z.B. einen Prostataseitenlappen. Solche sehr früh entdeckten Tumore, können auch mittels einer so genannten fokalen Therapie behandelt werden.

Allerdings ist die fokale Therapie nur für einige Patienten geeignet. Der allgemeine Gesundheitszustand spielt eine wichtige Rolle und viele Kriterien müssen sorgfältig abgewogen werden. Neben der Begrenzung des Prostatatumors auf nur einen oder sehr wenige Herde innerhalb der Prostata, darf der Gleason-Score (er bewertet Ausmaß und Grad der Gewebeveränderung) nicht höher als 3+3 oder 3+4 sein. Auch der PSA-Wert ist ein Kriterium. Nur bei einem Wert unter 15 ng/ml kommt eine fokale Therapie in Frage. Sie kann auch eine Möglichkeit sein, wenn Sie eine Operation nicht wünschen oder für diese aus gesundheitlichen Gründen ungeeignet sind.

Martini-Klinik

Durch dieses Thema begleitet Sie

Prof. Dr. Georg Salomon
Mitglied der Faculty

Was ist eine Fokale Therapie?

Bei der fokalen Therapie wird nicht die gesamte Prostata entfernt. Die Behandlung ist auf einen Tumorherd bzw. den betroffenen Seitenlappen der Prostata beschränkt.

Die fokale oder Teilbehandlung der Prostata ist besonders erfolgversprechend, wenn es sich um einen kleinen Tumorherd mit niedrigem Gleason-Wert handelt. Je kleiner der Tumorherd und je geringer der Eingriff, desto geringer auch die Gefahr, dass durch die Behandlung Schäden an Nervenbündeln, Schließmuskel oder Darmwand entstehen. Daher treten schwerwiegende oder langfristige Nebenwirkungen bei der fokalen Behandlung sehr selten auf. Das größte Risiko liegt darin, dass möglicherweise Krebsherde unentdeckt bleiben könnten und daher nicht behandelt werden. Durch eine regelmäßige Nachsorge können diese wachsenden Tumore entdeckt, und falls nötig, behandelt werden.

Zurzeit bietet die Martini-Klinik die HIFU Methode (Focal One) an. Es gibt jedoch weitere Varianten der fokalen Therapie, wie die Photodynamische Therapie (TOOKAD) oder Irreversible Elektroporation (IRE), die auch Nanoknife Methode (TM) genannt wird.

Prof. Dr. Georg Salomon und Dr. Yamini Nagaraj

Prof. Dr. Georg Salomon und Dr. Yamini Nagaraj

Wir beraten Sie gern in unserer Spezialsprechstunde zur fokalen Therapie. 

HIFU-Methode (Focal One)

Fokal-Therapie mit HIFU-Gerät wir durchgeführt
Fokal-Therapie HIFU-Gerät

Die häufigsten Tumore befinden sich in der peripheren Zone. Hier ist die HIFU-Methode am geeignetsten.

Nach Einführen der Rektalsonde werden die Ultraschallbilder mit den zuvor eingelesenen MRT-Bildern zusammengeführt. Auf dieser Grundlage werden die Behandlungsareale dreidimensional geplant. Die Umsetzung erfolgt mithilfe des HIFU-Geräts computerassistiert. Die HIFU-Wellen werden, wie Sonnenstrahlen durch ein Brennglas, auf einen Punkt fokussiert und erzeugen Temperaturen von 85 bis 90°C, die das Tumorgewebe millimetergenau zerstören. Ein externer Bewegungsdetektor, die automatische Überwachung des Abstandes zur Rektumwand und eine permanente Kühlung der Rektumwand, gewährleisten eine präzise Behandlung, die bei geringsten Abweichungen vom System unterbrochen würde.

Martini Klinik Team für Fokale Therapie
Fokale Therapie TOOKAD Methode

Ca. 10 % der Tumore befinden sich in der anterioren/ventralen Zone, also weiter entfernt vom Enddarm, dann ist die HIFU-Methode nicht geeignet.

Behandlungsablauf der Fokalen Therapie

Die Behandlung erfolgt stationär und wird unter Narkose durchgeführt. Nach dem Eingriff wird für 4 bis 8 Tage ein Katheter gelegt. Der Klinikaufenthalt beträgt 2 Tage. Am Abend nach der Behandlung können Sie schon wieder aufstehen.

Ihr Aufenthalt bei einer fokalen Therapie

Wie geht es weiter?

  • PSA-Bestimmung einmal im Quartal
  • Kontrollbiopsie und MRT nach 6 bis 12 Monaten
  • MRT im langfristigen Verlauf

Vorteile der Behandlung

Je kleiner der Tumorherd und je geringer der Eingriff, desto geringer auch die Gefahr, dass durch die Behandlung Schäden an Nervenbündeln, Schließmuskel oder Darmwand entstehen. Häufige, schwerwiegende oder langfristige Nebenwirkungen bei der fokalen Behandlung sind bislang nicht bekannt. Das größte Risiko liegt darin, dass nicht alle Krebsherde erkannt und behandelt werden. Durch eine regelmäßige Nachsorge können diese wachsenden Tumore entdeckt, und falls nötig, behandelt werden.

Was ist eine fokale Therapie bei Prostatakrebs?

Bei den meisten Patienten mit einem lokalisierten Prostatakarzinom muss die gesamte Prostata behandelt werden, entweder durch vollständige Entfernung des Tumors oder durch Bestrahlung. Man spricht dann von einem multifokalen Tumor. Bei der fokalen Therapie wird nicht die gesamte Prostata entfernt. Die Behandlung ist auf einen Tumorherd bzw. den betroffenen Seitenlappen der Prostata beschränkt. Die fokale oder Teilbehandlung der Prostata ist besonders erfolgversprechend, wenn es sich um einen kleinen Tumorherd mit niedrigem Gleason-Wert handelt.