Von der molekularen Veränderung zur maßgeschneiderten Therapie: die Gewebebank
Krankheitsbilder sind nie komplett erforscht – auch das Prostatakarzinom weist noch viele unbekannte Mechanismen auf. Die Gewebebank des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf ist neben der Biomaterialbank die zentrale Ressource zur Erforschung des Prostatakarzinoms in der Martini-Klinik. Mehr als 18.000 Proben von Prostatakrebsgewebe sind Grundlage für zahlreiche Forschungsprojekte zur Identifizierung bisher unbekannter genetischer Mechanismen des Prostatakarzinoms.
Ein besonderes Herzstück der Gewebebank sind die sogenannten Tissue Microarrays (TMA). Eine Arbeitsgruppe der Martini-Klinik und des Instituts für Pathologie des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) hat diese Gewebechips hergestellt, um Langzeitprognosen für Patienten mit Prostatakrebs treffen zu können. Auf diesen Chips können winzige Gewebeproben von Tausenden Prostatatumoren untergebracht werden. Damit wird ermöglicht, dass eine Vielzahl von Tumoren schnell und genau auf genetische Veränderungen hin untersucht werden kann: Wir forschen daran, mit den Ergebnissen dieser Auswertungen künftig neue Medikamente gegen Prostatakrebs entwickeln zu können. Veränderungen in den Zellen, die für die Entstehung und die Aggressivität von Prostatakrebstumoren verantwortlich sind, können auf molekularer Ebene analysiert werden und sind gleichzeitig Ansatzpunkte für neue Therapien.