Eine Biopsie ist der nächste Diagnoseschritt
Bei dem Verdacht auf Vorliegen eines Prostatakarzinoms (erhöhter PSA-Wert und/oder Tastbefund der Prostata) wird in der Regel eine Gewebeprobe aus der Prostata entnommen. Dies kann aufgrund der Lage der Prostata über unterschiedliche anatomische Zugangswege erfolgen.
Transrektale Prostatabiopsie
Eine Prostatabiopsie über den Enddarm (TRUS-Biopsie) wird aufgrund des höheren Infektionsrisikos nicht mehr durchgeführt.
Perineale Prostatabiopsie
Hierbei erfolgt die Biopsieentnahme über den Damm unter lokaler Betäubung. Durch das äußerst geringe Infektionsrisiko ist dieses Verfahren ideal, wenn Risikofaktoren für eine Infektion vorliegen. Dies können z.B. der Nachweis von Resistenzen gegen häufig angewendete Antibiotika im Rektalabstrich, Diabetes mellitus, die Einnahme von Immunsuppressiva oder Entzündungen der Prostata oder Operationen am Enddarm sein. Das Infektionsrisiko ist bei der perinealen Biopsie verringert, da die Darmschleimhaut hierbei nicht perforiert wird, es besteht daher ein nur geringes Risiko der Verschleppung von Darmbakterien in die Prostata.
Fusionsbiopsie
Die aktuellen deutschen Leitlinien empfehlen nach einer rein ultraschallgestützten Biopsie, die keinen Tumornachweis ergab, bei noch aber weiter auffälligem PSA-Wert ebenfalls vor einer erneuten Biopsie eine MRT der Prostata. Dieses Vorgehen hilft auffällige Gebiete in der Prostata aufzuzeigen und bei vermuteten Tumorgewebe an diesen Stellen der Prostata gezielt Proben zu entnehmen.
Basierend auf den europäischen Leitlinien und dem diagnostischen Mehrwert der Prostata-MRT erfolgt diese mittlerweile häufig bereits schon vor der ersten Biopsie. Die MRT ermöglicht durch die Visualisierung auffälliger Areale eine höhere Detektionsrate und Risikoabschätzung.
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