Eine Klinik des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Fokal-Therapie HIFU-Gerät Kopf

HIFU-Technologie

Zurzeit bietet die Martini Klinik die HIFU Methode (Focal One) und die Photodynamische Therapie (Tookad) als die wohl etabliertesten und auf Wirksamkeit am besten untersuchten Fokalen Therapien an. In der Martini-Klinik bieten wir beide Methoden an, die je nach Lage des Tumors besser für eine fokale Behandlung geeignet sind, um maximale Effektivität zu erreichen.

Die fokale Therapie mit HIFU ist für eine hoch selektionierte low-risk Patientengruppe geeignet. Aufgrund erster Studienerfolge und vielversprechender neuer Daten haben wir uns entschlossen, diese Therapie anzubieten und die Behandlungsergebnisse im Rahmen unserer Martini-Klinik-Qualitätsmessung zu evaluieren. Auch die EAU empfiehlt die HIFU-Behandlung als Primärtherapie (Empfehlungsgrad Klasse C) sowie als Salvagetherapie nach Radiatio (Empfehlungsgrad Klasse B).

Die vaskuläre Photodynamische Therapie (TOOKAD) bietet sich für die 10 % der Tumore, die in der anterioren/ventralen Zone, also weiter entfernt vom Enddarm angesiedelt, somit besser zu erreichen über die TOOKAD Methode.

Martini-Klinik

Durch dieses Thema begleitet Sie

Prof. Dr. Georg Salomon
Mitglied der Faculty

Indikationen und Auswahl der Patienten

Die fokale Therapie wird in der Martini-Klinik als Primärtherapie zur Behandlung eines oder mehrerer Tumorareale eingesetzt. Indikation: Gleason 3+3 oder 3+4 mit einem maximalen Gleason 4 Anteil von 30 %, PSA < 15 ng/ml, maximal zusammenhängender Tumorherd 6 mm, einseitiges signifikantes PCa anhand MRT und Biopsie der Prostata.

Kontraindikationen 
Sonde kann nicht in den Enddarm eingeführt werden
Beidseitig signifikantes Prostatakarzinom
 

Behandlungsablauf (aufgezeigt anhand der HIFU-Methode)
Nach Einführen der Rektalsonde werden die Ultraschallbilder mit den zuvor eingelesenen MRT-Bildern fusioniert und auf dieser Grundlage die Behandlungsareale dreidimensional geplant. Die Umsetzung erfolgt mithilfe des HIFU-Geräts computerassistiert. Die HIFU-Wellen werden auf einen Punkt fokussiert und erzeugen Temperaturen von 85 bis 90°C in den Fokuspunkten, die das Tumorgewebe millimetergenau denaturieren. Jede einzeln erzeugte Hitzeläsion hat eine Höhe von 5 mm und einen Durchmesser von 2 mm. Ein externer Bewegungsdetektor, die automatische Überwachung des Abstandes zur Rektumwand und eine permanente Kühlung der Rektumwand, gewährleisten eine präzise Behandlung, die bei geringsten Abweichungen unterbrochen werden würde. Anschließend ist eine Kathetereinlage für 1 bis 3 Tage erforderlich.

Langfristige Nachbeobachtung in Ihrer Praxis 

  • PSA-Bestimmung alle 3 Monate
  • Kontrollbiopsie und MRT in 6 oder 12 Monaten
  • Bei erhöhtem PSA-Wert kann 6 Monate nach der ersten eine zweite HIFU Behandlung erfolgen

Vorteile der Behandlung 

  • Schnelle Erfolgskontrolle (PSA-Nadir nach 3 Monaten)
  • Wiederholbar
  • Nach HIFU stehen die meisten anderen Therapieoptionen weiterhin offen
  • Wenig Nebenwirkungen
  • Keine Strahlenbelastung durch Radioaktivität 

Informationsflyer für Ärzte zum Download 

Wir bieten Ihren Patienten eine Spezialsprechstunde zur fokalen Therapie. Die Behandlung würde in enger Absprache mit Ihnen erfolgen.

Broschüren zur Information Ihrer Patienten übersenden wir Ihnen gern.

Informationsflyer für Ihre Patienten
info@martini-klinik.de 
+49(0)40 7410-51314

Literatur

August 2018 / The Journal of Urology: Photodynamische Therapie vs. aktive Überwachung
Diese Studie analysiert ein 4-Jahres-Follow-up und zeigt, dass Photodynamische Therapie signifikant höhergradigen Prostatakrebs in Folge-Biopsien reduziert.

Juni 2018 / European Uroogy: 5-Jahres-Ergebnisse nach Fokaler Therapie
Vielversprechende Ergebnisse zeigt diese Studie zur Fokalen Therapie, auch dank verbesserten MRT- und Biopsietechniken.