Risikoberechnungs-Nomogramme
Nomogramme können Ärzten und Patienten bei der Entscheidungsfindung helfen, welche Behandlungsstrategie in ihrem individuellen Fall den größten Nutzen bringen wird. Patienten, die das Instrument verwenden, sollten unbedingt mit einem Arzt sprechen, bevor sie sich für eine Therapieoption entscheiden.
"Wir betonen, dass die Prognosen der Nomogramme keinen Ersatz für den Prozess der Entscheidungsfindung sind, sondern lediglich ein Hilfsmittel darstellen, mit dem der Arzt auf streng evidenzbasierter Grundlage eine Entscheidung fällt."
Was sagt das Instrument aus?
Eine Kombination aus verschiedenen klinischen oder krankheitsbezogenen Faktoren fließt in die Nomogramme ein - vom PSA-Wert (prostataspezifisches Antigen) über die digital-rektale Untersuchung bis hin zum Biopsiebefund.
Bei Männern mit erhöhtem Prostatakrebsrisiko ermitteln die Nomogramme die statistische Wahrscheinlichkeit, dass bei einer Erst- oder Wiederholungsbiopsie oder erweiterten Sättigungsbiopsie ein Prostatakarzinom entdeckt wird.
Für Männer, bei denen bereits ein Prostatakrebs diagnostiziert wurde, prognostizieren die Nomogramme die Wahrscheinlichkeit für eine signifikante Krebserkrankung, einem Befall der prostatischen Übergangszone, einer Erhöhung des Gleason-Scores zwischen Biopsie und endgültigem Prostatektomie-Befund, eines Kapseldurchbruchs oder einer Samenblaseninfiltration zum Zeitpunkt der Operation sowie eines Lymphknotenbefalls auf der Grundlage einer ausgedehnten Lymphknotendissektion.
Bei Männern, die sich bereits einer radikalen Prostatektomie unterzogen haben, gibt das Instrument die Wahrscheinlichkeit des Überlebens ohne erneuten PSA-Anstieg an.