Eine Klinik des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Ärztegruppe in einem Gespräch in der Martini Klinik

Dr. Yamini Nagaraj, Dr. Rudolf Schwarz und Dr. Imke Thederan sind unsere Spezialisten für die Brachytherapie.

Brachy­therapie - die Strahlen­therapie von innen

Die Brachytherapie ist eine seit langem bewährte Therapieform. Unter dieser Therapie versteht man eine Strahlentherapie von innen. Bei der Brachytherapie wird zwischen zwei Behandlungsmöglichkeiten unterschieden: Sie erfolgt entweder als HDR (High-Dose-Rate)-Brachytherapie oder als Seedimplantation, auch als LDR (Low-Dose-Rate)-Brachytherapie bezeichnet. Unter Narkose wird über Ultraschall die Prostata vermessen und ein computergestütztes Programm berechnet die individuell optimale Seed-Verteilung bzw. die Verteilung der Strahlenintensität bei der temporären Implantation in der Prostata. Anhand dieses Bestrahlungsplanes werden die Nadeln in das Organ eingebracht und an exakt berechneter Stelle abgelegt oder die radioaktiven Strahlen zu den berechneten Stellen in die Prostata geleitet.

Beide Behandlungen schädigen das Tumorgewebe, sodass die Tumorzellen zerstört, das gesunde Gewebe in der Prostata kann dabei sehr gut geschont werden. Zu beachten ist, dass nach einer derartigen Nahbestrahlung eine spätere operative Therapie der Prostata zwar möglich, aber nur erschwert möglich ist.

Martini-Klinik

Ihre Ansprechpartnerin

Dr. Yamini Nagaraj
Oberärztin

Ihre Fragen sind willkommen
info(at)martini-klinik.de

Brachy Monitor für Brachytherapie
Brachy Monitor

Was ist der Unterschied zwischen LDR und HDR?

Bei der LDR-Therapie werden die Strahlenquellen, sogenannte Seeds, in die Prostata eingepflanzt (dauerhafte Implantation). Unter Narkose wird über Ultraschall die Prostata vermessen und ein Programm berechnet die individuell optimale Seed-Verteilung. Über Hohlnadeln werden die Seeds an exakt berechneter Stelle abgelegt. Diese Stäbchen sind so präpariert, dass sie gleichmäßig eine Strahlung an das umliegende Gewebe abgeben, die im Laufe eines Jahres abklingt. Die kleinen Seeds müssen aber nicht entfernt werden und können in dem Prostatagewebe verbleiben. Die LDR-Brachy eignet sich vor allem zur Bekämpfung früh entdeckter, weniger aggressiver Tumore.

Die HDR-Therapie, also die temporäre Implantation einer höher dosierten Strahlenquelle kann hingegen auch bei aggressiveren Tumoren eingesetzt werden. Bei der HDR-Therapie wird die deutlich höher dosierte Strahlenquelle nach wenigen Minuten wieder entfernt (temporäre Implantation). Ebenfalls unter Narkose wird die Prostata vermessen und ein Programm berechnet die individuell optimale Verteilung der Strahlenintensität. Anhand dieses Bestrahlungsplanes werden die Nadeln in das Organ eingebracht und die radioaktiven Strahlen zu den berechneten Stellen in die Prostata geleitet. Dieser Eingriff wird nach einer Woche wiederholt. Anschließend erfolgt eine sechswöchige tägliche und ambulant durchgeführte perkutane Bestrahlung zur Ergänzung der Therapie. Diese Kombination mit der zusätzlichen Bestrahlung durch die Haut, bietet unseren Patienten eine hohe therapeutische Sicherheit.

Über Ultraschall wird die Prostata vermessen und ein computergestütztes Programm berechnet die individuell optimale Seed-Verteilung bzw. die Verteilung der Strahlenintensität bei der temporären Implantation in der Prostata. 

Für beide Brachy-Therapien bleibt der Patient in der Regel ca. 3 Tage bei uns. Am ersten Tag findet die Aufnahme mit weiterführenden Untersuchungen statt, am zweiten Tag erfolgt die Behandlung und am dritten Tag kann der Patient bereits nach Hause zurückkehren.

Ihr Aufenthalt bei einer Brachytherapie

Die Brachytherapie erfolgt bei uns in enger Kooperation mit dem Ambulanzzentrum des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

Wann empfiehlt sich eine Brachytherapie bei Prostatakrebs?

Die Brachytherapie ist eine Strahlentherapie von innen. Bei der Brachytherapie wird zwischen zwei Behandlungsmöglichkeiten unterschieden: Sie erfolgt entweder als LDR (Low-Dose-Rate)-Brachytherapie, eine Therapieoption bei Niedrig-Risikio-Prostatakrebs oder als HDR (High-Dose-Rate)-Brachytherapie oder als Seedimplantation bei einem aggressiverem Prostatakrebs. Die HDR-Brachytherapie wird binnen zwei Wochen zweimal durchgeführt, anschließend erfolgt eine sechswöchige tägliche und ambulant durchgeführte perkutane Bestrahlung zur Ergänzung der Therapie.